Im Februar 1944 wurde unsere Familie ausgebombt und übersiedeltete daraufhin nach Sagan, wo mein Vater in der Rüstungsindustrie arbeitete. Von dort mussten meine Eltern mit uns
fünf Kindern Anfang Januar 1945 flüchten. Nach über 4 Monaten Fußmarsch nach Friedland wurden wir in einem Dorf im Westharz zwangsweise einquartiert.
Mit zwanzig habe ich meine große Liebe kennengelernt und ein Jahr später geheiratet. Sie schenkte uns zwei wunderbare Kinder.
Ich hatte ursprünglich Schaufenstergestalter gelernt, später aber Gefallen am Siebdruckhandwerk gefunden und 1980, nach 2 harten Jahren Abendschule in den theoretischen Fächern, als
Autodidakt die Meisterprüfung abgelegt. 1991 machte ich mich, mit Hilfe meiner
Familie, selbstständig.
Im Juni 2004 verlor ich meine wundervolle Frau nach einem 5-jährigen Krebsleiden. Als ich mich eines Tages nicht mehr an ihre Stimme erinnern konnte, begann ich, aus Angst mehr Erinnerungen zu verlieren, unsere gemeinsame Zeit, in Form von Notizen festzuhalten. Mit diesen Aufzeichnungen meiner Vergangenheit habe ich mich, Gott sei Dank, wieder selbst aus dem gefährlichen Trauersumpf ziehen können.
Einige Jahre später, nachdem ich auch noch meine Tochter verloren hatte, konnte ich in einer neuen Beziehung, entsprungen aus einer schicksalhaften Begegnung mit einer Frau, die
ich bereits aus Kindertagen kannte, wieder Halt und Freude am Leben finden.
Durch die ersten 20 Jahre meines Lebens geprägt, bin ich ein eher zurückhaltender, vom Bauchgefühl gesteuerter und naturverbundener Mensch. Ich bin sehr häuslich, backe, koche, sticke
und nähe gerne und mir werden auch einige handwerkliche Fähigkeiten nachgesagt.
Seit 2005, nach Auflösung unseres Betriebes, lebe ich nun im historischen Städtchen Rinteln, an der Weser. Hier habe ich endlich Ruhe und Spaß daran gefunden, meine Aufzeichnungen zu
einem Buch zusammen zu fassen und vielleicht werde ich noch ein paar andere Ideen in Angriff nehmen und zu Papier bringen.